Bundeswettbewerb 2024

Ein Wochenende voller Erfolge für den TVK in Berlin-Grünau

Vom 28. bis zum 30. Juni fand in Berlin-Grünau der jährliche Bundeswettbewerb im Rudern statt, bei dem sich die besten jungen Ruderinnen und Ruderer Deutschlands messen. Auch die Ruderriege TVK war mit drei talentierten Sportlerinnen vertreten: Elly W. und Elisa K. traten im schweren Mädchen-Zweier der 12- und 13-Jährigen an, während Marlene K. im 13-jährigen Leichtgewichts-Mädchen-Einer startete.

Der Bundeswettbewerb der Jungen und Mädchen zieht jedes Jahr etwa 1.000 Teilnehmende im Alter zwischen 12 und 14 Jahren an. Zusammen mit der Ruderjugend Nordrhein-Westfalen (NRW) machten sich unsere drei Mädchen und etwa 120 weitere Teilnehmer*innen auf den Weg nach Berlin. Die Anreise erfolgte bequem mit der Deutschen Bahn, was den jungen Athletinnen eine entspannte Vorbereitung ermöglichte.

Nach der Ankunft riggerten die Mädchen ihre Boote auf und absolvierten erste Trainingseinheiten auf der offiziellen Regattastrecke in Berlin-Grünau. Die Unterkunft wurde in einer nahegelegenen Turnhalle bezogen, wo die Ruderjugend NRW übernachtete.

Am Freitag stand die Langstrecke über 3 km auf dem Programm. Aufgrund wetterbedingter Unterbrechungen verzögerten sich die Rennen um etwa zwei Stunden. Dennoch ließen sich die Mädchen nicht entmutigen. Elly und Elisa erreichten in ihrem Lauf den dritten Platz und belegten insgesamt den achten Platz, was ihnen einen Startplatz im B-Finale auf der Kurzstrecke sicherte. Marlene hingegen beeindruckte mit einer herausragenden Leistung: Sie gewann sowohl ihren Lauf als auch die Gesamtwertung mit einem beeindruckenden Abstand von einer Minute und war damit sogar schneller als die 13-jährigen Jungen. Am Ende des Tages fand noch die Siegerehrung statt, die allerdings aufgrund des schlechten Wetters vorzeitig beendet werden musste. Dennoch konnte die Ruderjugend NRW bereits einen Zwischenstand von 2508 Punkten und damit den ersten Platz feiern.

Der Samstag stand ganz im Zeichen des Allgemeinen Sportwettbewerbs (ASW). Die Mädchen wurden zusammen mit anderen Kindern aus NRW in verschiedene Riegen eingeteilt und mussten sich in verschiedenen Übungen gegen andere Riegen behaupten. Marlenes Riege erreichte dabei einen respektablen fünften Platz. Elly und Elisa überzeugten zusammen mit Mecklenburg-Vorpommern und erreichten den ersten Platz mit insgesamt 39 Punkten. Auch an diesem Tag fand eine Siegerehrung statt, bei der NRW einen starken dritten Platz mit 792 Punkten belegte.

Der Sonntag war schließlich der Tag der Kurzstreckenrennen über 1000 Meter. Dieses Mal lief alles nach Plan. Marlene startete als Erste und sicherte sich souverän den ersten Platz, womit sie den Bundessieg in ihrer Kategorie holte. Elly und Elisa belegten im B-Finale den vierten Platz, was ebenfalls eine beachtliche Leistung darstellt.

Am Ende des Wochenendes wurden die Gesamtsieger der Bundesländer bekannt gegeben. NRW belegte mit 4736 Punkten den ersten Platz, gefolgt von der Ruderjugend Sachsen-Anhalt mit 4187 Punkten und der Hamburger Ruderjugend mit 3419 Punkten.

Dieses Wochenende war für alle Beteiligten ein voller Erfolg und ein unvergessliches Erlebnis. Herzlichen Glückwunsch an Elly, Elisa und Marlene für ihre beeindruckenden Leistungen und viel Erfolg für die kommenden Jahre!

Ruderwanderfahrt im Mai 2024 auf der Ruhr

Ruderwanderfahrt 2024 auf der Ruhr

Die Ruderwanderfahrt 2024 sollte am Wochenende vom 4. und 5. Mai auf der Ruhr stattfinden. Geplant war die erste Etappe von Witten nach Hattingen und am Folgetag von Hattingen zum TVK. Da diese Tour „gleich um die Ecke“ stattfand, waren auch die Ruderneulinge und Wiedereinsteiger aus dem vorherigen Jahr herzlich eingeladen an diesem Event teilzunehmen. Zum Reinschnuppern ideal. Da sagte auch ich nicht Nein; im letzten Jahr als Neuling gestartet wollte auch ich mal sehen, wie so eine Wanderfahrt abläuft.

In der Woche vor der Fahrt wurden alle 18 Teilnehmer*innen mit letzten Info´s von den Organisatorinnen Kerstin und Petra M. versorgt. Am Freitagabend trafen wir uns, um die Boote (drei gesteuerte Vierer sowie ein gesteuerter Zweier) und sonstiges Material zu verladen und bereits zum Startpunkt des Wittener Ruderclubs zu bringen. Leider war aber unser Fahrer verhindert, so dass wir die Boote zwar aufladen aber erst am Samstagmorgen mitnehmen konnten. Das war aber auch, wie sich später herausstellte, zeitlich überhaupt kein Problem. Gut gelaunt, jedoch mit einem kurzfristigen Ausfall, trafen wir uns Samstag pünktlich und begrüßten auch unsere drei Gäste aus dem Homberger Ruderklub Germania; darunter auch Harald, der den Bus samt Hänger gefahren hat (vielen Dank!). Das Wetter, in den Tagen zuvor noch sehr unentschlossen, präsentierte sich von der besten Seite. In Witten angekommen, wurden zügig die Boote abgeladen und aufgeriggert. Sämtliches Material und natürlich die Boote wurden schon einmal zum Einstieg gebracht. Hier bot sich ein toller Blick auf den Ruhr-Viadukt, der unmittelbar nach dem Start unterquert werden sollte. Schnell wurde noch die Bootseinteilung bekannt gegeben und letzte Fragen geklärt, und dann konnte es losgehen. Mit unterschiedlichen Strategien, was den Start vom seichten Wasser in die Strömung anbelangte, starteten wir nacheinander. Unser Vierer hatte sich dazu entschlossen, das Bug Flussaufwärts direkt in die Strömung zu halten und sich dadurch unmittelbar ins Wendemanöver zu begeben. Gesagt getan…Für mich als nicht erfahrene Ruderin ein sehr ungewohnter Start, der Puls lag deutlich über Normal. Aber mit klaren Ansagen des Steuermanns verlief alles reibungslos, so dass wir anschließend entspannt und umgeben von wunderschöner Natur bis zur ersten Schleuse in Herbede rudern konnten. Die Boote wurden dort nacheinander umgetragen und wieder fahrbereit gemacht. Ich ahnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was uns hier nach wenigen Ruderschlägen erwarten würde. Unser Boot legte wieder ab und wir wurden kurz darauf sehr unfreundlich von den backbordseitigen Stromschnellen der Ruhr begrüßt. Durch die vermehrten Regenfälle der vorherigen Tage und Wochen hatte die Ruhr einen recht hohen Wasserstand und die Strömung war entsprechend stark. Sofort wurden wir auf der Steuerbordseite mit Druck in Richtung Mauer geschoben, so dass wir Mühe hatten zu manövrieren. War mein Puls beim Start in Witten schon hoch, so hatte diese Szene jedoch eindeutig gewonnen. Schlussendlich erreichten wir, wie alle anderen Teilnehmer auch, unfallfrei das ruhige Gewässer. Vom Schreck erholt, ging es entspannt weiter zum Kemnader See. Dort verbrachten wir im Haus Oveney unsere Einkehr und stärkten uns in gutgelaunter geselliger Runde. Anschließend ruderten wir das kurze Stück weiter zum Kemnader Stauwehr. Dort konnten wir treideln und dann unsere Fahrt bis zur nahegelegenen Blankensteiner Schleuse fortsetzen. Hier mussten die Boote erneut umgetragen werden; als Erstteilnehmer versucht man spätestens jetzt mit einem Augenzwinkern den Begriff „Wander“fahrt neu einzusortieren. Beim Ablegen hinter der Schleuse hatte die Strömung auch hier zuerst Eindruck erweckt, stellte sich dann aber als harmlos und für den ein oder anderen als fast schon langweilig heraus. So setzten wir unsere Fahrt bis zum Ruderverein Hattingen fort, wo das letzte Highlight des Tages, und im Vorfeld eingehend von den langjährigen Ruderern berichtet, auf uns warten sollte. Weil der Verein auf einem Berg liegt, müssen die Boote mit einem Bootswagen und das letzte Stück mit Hilfe einer Seilwinde transportiert werden. Alles ungewohnt umständlich, aber was sein muss muss sein. Nachdem alle Boote und Material gelagert und zwischenzeitlich die Fahrzeuge aus Witten geholt waren, ging es zurück zum TVK und nach Hause.

Der Sonntagmorgen verlief zunächst nach Plan. Etwas müde trafen alle zum verabredeten Zeitpunkt ein, wir hatten jedoch leider einen weiteren Ausfall zu vermelden. Wurde zwischenzeitlich die Unterbesetzung vom Vortag gefüllt, war nun klar, dass auch an diesem Tag ein Boot unterbesetzt fahren würde. Den Vorabend und in der Nacht hatte es leider noch einmal kräftig geregnet. Bevor alle Boote aufwändig über die Seilwinde und mit Bootswagen wieder zum Steg gebracht wurden, wurde die gegenüberliegende Einstiegsstelle am Hattinger Wehr, das direkt zu Beginn zu überwinden wäre, von einigen unserer Ruderer noch einmal begutachtet. Auf Grund des bei normalen Umständen schon nicht ganz leichten Einstiegs, hatten die Regenfälle und folglich die starke Strömung nun dazu geführt, dass entschieden wurde die Wanderfahrt aus Sicherheitsgründen an dieser Stelle nicht fortzuführen. Somit wurde kurzerhand der Hänger vom TVK geholt und währenddessen gemeinschaftlich die Boote abgeriggert und für den Abtransport vorbereitet. Der Stimmung tat das keinen Abbruch. Somit bleibt der auch spannende zweite Teil für eine Fortsetzung offen. Am TVK wurde alles wieder startklar gemacht und gemeinschaftlich eine Runde auf dem heimischen Baldeneysee gedreht ehe anschließend die große Reinigung anstand. Und geplant ist geplant: Die Einkehr am Capobianco am Steeler Ruderverein erfolgte anschließend trotzdem, halt nur nicht mit dem Ruderboot. Ein schöner Abschluss des Wochenendes!

Abschließend war dann nur noch eine Frage offen: galt diese Wanderfahrt nun als Wanderfahrt nach der Definition des Deutschen Ruderverbandes…?

Danke an alle Teilnehmer*innen und die Organisatorinnen für dieses schöne Wochenende und die Aufnahme in die Wanderrudergesellschaft.

03.06.2024 | Bettina

Kurzmeldung 24.05.2024: Ab 6. Juni heißt es wieder „Kids an die Ruder!“

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Ab 6. Juni heißt es in Kupferdreh wieder „Kids an die Ruder!“
Schnupperkurs für Kinder beim Turnverein 1877 e. V. Essen-Kupferdreh

Essen, 24. Mai 2024 – Wenn der erste Frühlingsduft nach draußen lockt, veranstaltet die Ruderriege des Turnvereins 1877 e. V. Essen-Kupferdreh (TVK) für Mädchen und Jungen der Jahrgänge 2011 bis 2014 einen Ruder-Schnupperkurs. Sportbegeisterte Kinder dieser Altersklassen können vom 06. bis zum 08. Juni das Rudern von der praktischen Seite her kennenlernen. Unter Anleitung von qualifizierten Übungsleitern können sie in die Ruderboote steigen und den Baldeneysee erobern. Einzige Voraussetzung ist der Nachweis eines Schwimmabzeichens.

In diesem Ruderkurs werden die 3 Einheiten am Donnerstag um 17 Uhr, am Freitag um
15:30 Uhr und am Samstag um 12:00 Uhr für jeweils 2 Stunden angeboten. Der Schnupperkurs ist so konzipiert, dass die Kinder in Form einer Grundausbildung das Vereinsgelände, die Trainingsgeräte sowie insbesondere die Technik des Ruderns grundlegend erlernen und die Bewegungsabläufe in kind- und altersgerechter Form festigen. Die Kinder haben dabei auch die Möglichkeit, den „erfahrenen“ Ruderern beim Training über die Schulter zu schauen. Knapp 20 Kinder und Jugendliche bereiten sich derzeit im TVK auf die neue Saison vor.

Wer am Schnupperkurs teilnehmen möchte, meldet sich bis zum 02.06.2024 per Mail an susanne.powierski@tvk-essen.de – und kommt dann am Donnerstag, 06. Juni, in Sportkleidung zum Steg auf dem TVK-Vereinsgelände (Kampmannbrücke 1, gegenüber dem „Lukas“, am Spazierweg zum Baldeneysee). Dort warten die Übungsleitenden Simon und Susanne auf die teilnehmenden Kids. Für die 3Trainingseinheiten wird ein Unkostenbeitrag von nur 30,00 Euro erhoben.

Veranstaltungsdetails

Kinder der Jahrgänge: 2011 bis 2014
Kurstermine | Uhrzeit:
– Donnerstag, 06.06.2024 | 17:00-19:00 Uhr
– Freitag, 07.06.2024 | 15:30-17:30 Uhr
– Samstag, 08.06.2024 | 12:00-14:00 Uhr
Kosten: 30,00 EUR / pro Kind und Kurs
Ort: Steg am Turnverein 1877 e.V. Essen-Kupferdreh, Kampmannbrücke 1, 45257 Essen
Kontakt & Anmeldung: susanne.powierski@tvk-essen.de
Webseite: www.tvk-essen.de/rudern

Allgemeine Informationen gibt es in der Geschäftsstelle – Telefon-Nr. 02 01 / 8 48 62 21 oder per E-Mail an rudern@tvk-essen.de. Anmeldungen können ab sofort erfolgen.

Kurzmeldung 28.03.2024: Ab 13. April heißt es erneut „Kids an die Ruder!“

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Ab 13. April heißt es erneut „Kids an die Ruder!“
Neuer Ruder-Schnupperkurs für Kinder in Kupferdreh

Essen, 28. März 2024 – Sobald die ersten Frühlingsdüfte nach draußen locken, startet die Ruderabteilung des Turnverein Kupferdreh 1877 e. V. (TVK) regelmäßig neue Schnupperkurse. Dieser richtet sich speziell an Mädchen und Jungen der Jahrgänge 2011 bis 2014. Sportbegeisterte Kinder dieser Altersklassen können am 13. und 20. April den Rudersport kennenlernen.

Unter Anleitung qualifizierter Übungsleiter können sie in die Ruderboote steigen und den Baldeneysee erobern. Voraussetzung ist lediglich ein Schwimmabzeichen. Im Rahmen dieses Ruderkurses werden 2 Einheiten um jeweils 12:00 Uhr angeboten.

Der Schnupperkurs ist so konzipiert, dass die Kinder in Form einer Grundausbildung das Vereinsgelände, die Trainingsgeräte und insbesondere die Technik des Ruderns grundlegend kennenlernen und die Bewegungsabläufe altersgerecht festigen. Dabei haben die Kinder auch die Möglichkeit, den „erfahrenen“ Ruderern beim Training über die Schulter zu schauen. Knapp 30 Kinder und Jugendliche bereiten sich derzeit beim TVK auf die neue Saison vor.

Wer am Schnupperkurs teilnehmen möchte, meldet sich bis zum 12.04.2024 unter www.tvk-essen.de/infocenter/onlinebuchung im Kursportal an und kommt dann am Sams-tag, 13. April, in Sportkleidung zum TVK-Bootshaus (Kampmannbrücke 1, Einfahrt gegen-über dem “Lukas”, am Spazierweg zum Baldeneysee). Dort erwarten euch die Übungsleiter Niklas und Susanne als Ansprechpartner. Für die 2 Trainingseinheiten wird lediglich ein Unkostenbeitrag von 10,- Euro erhoben.

Veranstaltungsdetails

Wochentag: Samstag
Datum (Start): 13.04.2024 & 20.04.2024
Uhrzeit: 12:00-14:00 Uhr
Kosten: 10,00 EUR pro Person und Kurs
Ort: Steg am Turnverein 1877 e.V. Essen-Kupferdreh, Kampmannbrücke 1, 45257 Essen
Kontakt: geschaeftsstelle@tvk-essen.de
Weitere Infos: www.tvk-essen.de/rudern
Online-Buchung: www.tvk-essen.de/onlinebuchung

Weitere Informationen gibt es in der Geschäftsstelle – unter Telefon-Nr. 02 01 / 8 48 62 21 oder per E-Mail an kurse@tvk-essen.de. Anmeldungen können ab sofort online oder telefonisch in der Geschäftsstelle des TVK 1877 e. V. erfolgen.

Ruderwanderfahrt auf der Fulda und der Weser im Mai 2023

Ruderwanderfahrt 2023 auf der Fulda und der Weser vom 18.05. bis 21.05.2023

Zur Ruderwanderfahrt 2023 auf der Fulda und Weser hatten sich zunächst 15 Teilnehmer gemeldet, aufgeteilt auf zwei gesteuerten Vierern und einem gesteuerten Zweier. Nachdem sich zwei Teilnehmer wegen Krankheit abgemeldet hatten wurden die 2 Vierer unterbesetzt eingesetzt. Die Anfahrt erfolgte wie immer vom TVK mit zwei Bussen der Firma Borgmann in Richtung Kassel. Für Verpflegung und reichlich Getränke hatten einige Teilnehmer vorgesorgt.

Nachdem wir Kassel erreichten fuhren wir zunächst nach Melsungen, unserem Startpunkt der diesjährigen Wanderfahrt. Die Boote wurden abgeladen und wieder aufgeriggert. Anschließend fuhren wir zurück nach Kassel, stellten Bootsanhänger vor dem Gelände der „Ruderriege des Friedrich Gymnasiums“ ab  und fuhren weiter zum Hotel „Deutscher Hof“. Dort angekommen checkten wir ein, bezogen die bereitgestellten Zimmer und trafen uns zum vereinbarten Termin für die geplante zweistündige Stadtführung in Kassel. Während der Stadtführung haben wir viel Interessantes von der Stadt Kassel, aus der Vergangenheit bis in die heutige Zeit, erfahren. Den ersten Abend ließen wir im Restaurant „Eckstein“  ausklingen.

Mehr oder weniger ausgeruht starteten wir nach dem Frühstück im Hotel mit dem Bus vom Hotel nach Melsungen, wo unsere Boote auf uns warteten. Die Einteilung, wer in welchem Boot sitzt, wer das jeweilige Boot steuert und wer den Landdienst übernimmt wurde den Teilnehmern bereits im Vorfeld mitgeteilt. Jedes Boot  ist zusätzlich mit einer Flagge in den Vereinsfarben ausgestattet und verfügt über eine Karte für den Steuermann mit Hinweisen zum Streckenverlauf sowie den auf der Fulda zu erwartenden örtlichen Stromschnellen oder flachen Stellen. Nicht zu vergessen sind aber auch jene Schleusen mit und ohne Selbstbedienung, oder Schleusen, die ggf. für Ruderboote nicht geeignet sind und umgetragen werden müssen oder mit Schienen auf Bootswagen zu transportieren sind.

Schon nach kurzer Fahrt vom Wassersportverein Melsungen erreichten wir die erste Schleuse, die mittels Selbstbedienung  vom Landdienst zu öffnen und zu schließen war. Unbeschadet ging es vorbei an flachen Stellen und Stromschnellen zu einem GASTHAUS in der Nähe von Büchenwerra, wo der Landdienst bereits auf uns wartete. Die Boote wurden der Fulda entnommen und auf einer geeigneten Stelle abgelegt. Hier stärkten wir uns für die Weiterfahrt nach Kassel. Vor Beginn der Etappen wurden die Mannschaften der jeweiligen Boote ausgetauscht und der Landdienst durch andere Teilnehmer ersetzt. Vorbei an kleinen Orten und mit Beginn der Staustrecke Neue Mühle erreichten wir wohlbehalten und unbeschadet unser erstes Etappenziel zu Beginn der Karlsaue (Ruderriege des Friedrich Gymnasiums). Von hier ging es wieder zurück zum Hotel. Der Abend stand den Teilnehmern zur freien Verfügung.

Am zweiten Tag sollte es gefühlt noch etwas kälter werden, aber trocken bleiben. Nach einem reichhaltigen Frühstück und mittels wärmender Bekleidung starteten wir vom Hotel zum Etappenziel des ersten Tages. Schon nach kurzer Fahrt erreichten wir die Stadtschleuse, die wie zu erwarten noch nicht betriebsbereit war. Mühevoll wurden die Boote  nacheinander der Fulda entnommen und mit vereinten Kräften mühsam und zeitaufwendig auf einem verwinkelten Kurs (für Kanus geeignet!) dann auf Bootswagen zur geeigneten Einsatzstelle gebracht und dort wieder eingesetzt. Danach konnte die Fahrt wieder fortgesetzt werden. Nach wenigen Kilometern erreichten wir mit dem Beginn der Staustrecke Wahnhausen das untere Fuldatal, vorbei ging es an Spiekershausen, wo wir später zu Mittag eine Pause einlegen sollten. An der Staustufe Wahnhausen haben wir an einer rutschigen Stelle die Boote von ihrem nassen Element entfernt und an Land abgelegt. Anschließend sind wir dann mit den Bussen wieder zurück nach Spiekershausen gefahren, wo wir im Biergarten des Gasthauses „Fuldagarten“ uns bei Speis und Trank erholten.

Nach der Mittagspause fuhren wir mit den Bussen wieder zurück nach Wahnhausen, wo wir die Fahrt auf der Fulda wieder fortsetzten. Vorbei ging es problemlos weiter Richtung Wilhelmshausen (km 101,2) auf dem Kartenmaterial. Danach gab es auf dem Kartenmaterial bis zum Ziel keine nennenswerten Hinweise. Wir haben nicht schlecht gestaunt, als wir kurz darauf an der Staustufe Wilhelmshausen km(101.5) ein weiteres Hindernis vor Augen hatten. Wo steigen wir aus, wie geht es weiter? Nachdem wir eine geeignete Stelle gefunden hatten, legten wir dort an und erkundeten zunächst das Umfeld. Es gab eine Rutsche für Kanus und für übermütige Ruderer. Wir gehörten nicht dazu. Nachdem die ersten Kanus die Bootsrutsche unbeschadet überwunden hatten entschieden wir uns für das Treideln. Treideln ist eine sichere Art das Boot und die Mannschaft nicht zu gefährden.

Nach diesem Hindernis erfolgte nach etwa vier Kilometern eine weitere Staustufe, Bonaforth(105,3). Auch dieses Hindernis wurde erfolgreich genommen. Bei Km 107,3 erreichten wir endlich den Mündener Kanu-Club, wo  bereits der Landdienst auf uns wartete. Etwas hungrig, bestellten wir über einen Pizzaservice ausreichende Portionen für alle Teilnehmer und füllten mit den Pizzen unsere Mägen. An Getränken wurde jedenfalls nicht gespart. Anschließend ging es mit den Bussen wieder zurück zum Hotel.

Am dritten Tag setzten wir die Wanderfahrt vom Mündener Kanu-Club fort, wobei wir nach wenigen Kilometern am Weserstein die Fulda verließen und uns weiter auf der Weser bewegten. Vorbei an Hann. Münden und an einem ehemaligen militärischen Übungsgelände folgten wir der Weser Richtung Reinhardshagen. Kurz darauf begegneten wir die erste Gierseilfähre bei Veckerhagen-Hemeln, die alle Boote gefahrlos meisterten. An  bewaldeten Höhenrücken, gewundene Flussläufe und stille Dörfer mangelt es an der Oberweser nicht. Sprichwörtlich eine reizvolle Gegend. An den Ufern standen immer wieder einige Reiher, um einen vorbeischwimmenden Fisch zu erhaschen. Einmal vernahmen wir sogar den Ruf des Kuckuck. Ruhig und mit leichter Strömung floss die Weser dahin. Im Gegensatz zur Fulda konnte man sich hier etwas entspannen.

Nach gut zwanzig Kilometern näherten wir uns dem  Kloster Bursfelde, einer ehemaligen Benediktinerabtei, um dort zu Rasten und zu Speisen. An einem langen Tisch labten  wir uns  an Speisen und Getränken. Der Fahrtenleiter mahnte zur Eile,  denn es stünden uns noch einige Kilometer vor uns , bevor wir unser Ziel erreichen würden. An dem vorhandenen Bootssteg in der Nähe des Gasthauses hatten sich zwischenzeitlich auch einige Kanuten breit gemacht. Nur mit Mühe und reichlich Körpereinsatz gelang es uns unsere festgesetzten Boote wieder startklar zu machen. Manch einer kam mehr oder weniger unfreiwillig in Berührung mit dem kühlen Nass.

Dann setzten wir nacheinander unsere Fahrt in Richtung Bad Karlshafen fort. Über Oedelsheim und Gieselwerder erreichten wir den Ortsteil Wahlsburg, an der mal wieder eine Wagenfähre unseren Weg kreuzte. Auf Sicht mit dem Führer der Wagenfähre setzten wir unsere Fahrt wieder fort. Über Bodenfelde erreichten wir den Kurort Wahmbeck. Am Ufer stand mal wieder  eine Wagenfähre. Zwischenzeitlich hatten wir Übung mit diesen Wasserfahrzeugen und konnten gefahrlos vorbeifahren. Dann endlich erreichten wir unser Ziel in Bad Karlshafen.

Da der Landdienst den Bootsanhänger mitgebracht hatte, konnten die Boote auf dem Campingplatz wieder abgeriggert und die Boote fachgerecht wieder beladen werden. Anschließend fuhren wir wieder nach Kassel zurück. Der Bootsanhänger wurde kurzfristig an geeigneter Stelle abgestellt. Zurück im Hotel tauschten wir die Sportbekleidung gegen lockere Stadtkleidung und machten uns zu Fuß auf den Weg zum Ausflugslokal Finkenherd mit Biergarten direkt am Fuldaufer. Hier feierten wir die erfolgreiche Wanderfahrt ausgiebig  mit leckeren Spezialitäten der kroatischen Küche  und reichlich Bier.

Am letzten Tag und nach einem ausgiebigen Frühstück trafen wir uns noch einmal mit unser Stadtführerin im Schlosspark an der Wilhelmshöhe,  um die Sehenswürdigkeiten in Augenschein zu nehmen. Danach ging es zurück nach Essen, wo wir uns nach dem abladen, ausgiebigen säubern der Boote nochmals zu einem kleinen Umtrunk trafen und uns von dieser Wanderfahrt verabschiedeten.

….. übrigens, im nächsten Jahr soll es nach Schwerin gehen, um dort neue Wasserwege zu erkunden.

Ulrich (Uli) Bräutigam

 

 

Saisonabschluss der Ruder-Abteilung

Die Tage werden wieder kürzer, die Temperaturen sinken. Die letzten großen Regatten der Saison sind erfolgreich bestritten und auch die Wanderfahrtskilometer größtenteils absolviert.

Vor diesem Hintergrund kam die Ruder-Abteilung des TVK am Freitag, den 20. Oktober zum gemeinsamen Saisonabschluss in der Vereinsgastronomie Seelich zusammen.

Knapp 60 Abteilungsmitglieder von jung bis alt erfreuten sich in gemütlicher Atmosphäre an verschiedenen Programmpunkten, darunter mehrere kurze Schauspiel-Einlagen der Jugendabteilung sowie die Ehrung der erfolgreichen Athletinnen und Athleten der Saison.

Insbesondere das vom Abteilungsvorstand vorbereitete Quiz zu den Themen “Baldeneysee & Essen” sowie “Rudern & TVK” erfreute sich großer Beliebtheit. Im folgenden haben wir noch einmal die Fragen und Antworten zusammengetragen – die Lösungen finden sich am Ende des Artikels. Viel Spaß beim Raten!

Wir wünschen allen Mitgliedern der Ruderriege einen erfolgreichen Winter, voller schönen Ruder-Ausfahrten am Wochenende und einer guten Vorbereitung auf die kommende Saison.

Quiz-Kategorie: Baldeneysee & Essen

  1. Wann ist der Baldeneysee das letzte Mal zu einer vollständig geschlossenen Eisdecke zugefroren?
  2. Wie lang ist der Baldeneysee? (Angabe auf 100 m genau)
  3. Wie hoch war Tageslohn eines Arbeiters, der für die Arbeiten beim Aushub des Baldeneysees angestellt wurde? (Angabe in Reichsmark)
  4. Wie lang ist der Baldeneysteig?
  5. Wie tief ist der See maximal und in mittlerer Tiefe? (Angabe auf 10 cm)
  6. Wie viele Uhren wurden bei dem auf dem Regattaturm befindlichen Kunstwerk „Time“ des Essener Künstlers Christoph Hildebrand auf dem Dach des Turms installiert?
  7. Wie viele Anleger der Weißen Flotte gibt es auf dem Baldeneysee?
  8. Wie viel kostet eine einfache Fahrt mit der Weißen Flotte vom Wehr nach Kupferdreh für einen Erwachsenen (an Bord gekauft)?

Quiz-Kategorie: Rudern & TVK

  1. Wann wurde das bekannteste Rennen der Welt „Oxford gegen Cambridge“ erstmalig auf der Londoner Themse ausgetragen?
  2. Wie viele olympische Bootsklassen gibt es aktuell?
  3. Welche Ruder-Disziplin (in Ergänzung zur klassischen 2000 Meter Distanz) wurde am vergangenen Freitag, den 13. Oktober 2023 für die olympischen Spiele aufgenommen? Wo wird diese Disziplin das erste Mal ausgetragen?
  4. Zum wievielten Mal trägt der TVK im kommenden Jahr die „Talentiade“, den Nachwuchswettkampf für Kinder und Jugendliche, aus?
  5. Wie hoch ist das Mindest-Durchschnittsalter für die Kategorie Masters-K?
  6. Die Weltbestzeit im Männer Achter wurde in Poznan vom Deutschlandachter aufgestellt. In welchem Jahr und mit welcher Zeit wurde die Bestzeit aufgestellt? (Angabe auf 1/100 Sekunde)
  7. Wie viele Ruderboote hat der TVK?
  8. Wie alt ist das älteste und das jüngste TVK-Mitglied?

Lösungen: Baldeneysee & Essen

  1. Winter 2008/2009
  2. 7,8 km
  3. 1,50 Reichsmark
  4. 26,7km
  5. 8 m max. / 3,10 im Durchschnitt
  6. 20 Uhren
  7. 6 Anleger
  8. 12 Euro

Lösungen: Rudern & TVK

  1. Im Jahr 1829
  2. 14 olympische Bootsklassen
  3. Coastal Beach Sprint / Los Angeles 2028
  4. 30. Talentiade
  5. 85 Jahre im Durchschnitt
  6. 5:18.68 / 2017
  7. 69 Boote
  8. 90 Jahre (1933) und 4 Jahre (2019)

Lampionfahrt 2023 – Suppe im Anschluss

Nach der morgigen Lampionfahrt sind die teilnehmenden Personen nach der Lampionfahrt in der Gastronomie SEElich auf eine Suppe eingeplant.

Die Organisatoren der Veranstaltung hoffen darauf, dass auch dieses Jahr das Wetter mitspielt und erneut viele Aktive der TVK-Wassersportabteilungen mit von der Partie sind.

Ruderwanderfahrt Schwerin

Die Teilnehmer vom TVK bei der Ruderwanderfahrt Schwerin waren:

  • Thomas Scholze
  • Petra Muthmann
  • Christa Muthmann
  • Tammo Feenstra
  • Petra Düssel
S chweriner See
C rew
H ilfsbereitschaft
W ind und Wellen
E tappen
R undgänge
I nseln
N ostalgie

 

Schweriner See

Woran denkt man bei Nennung der Stadt Schwerin als Erstes? Schloss? Landeshauptstadt? Manuela Schwesig? Ehemalige DDR? See? Ja, das letztgenannte Stichwort fiel uns zuerst ein, als wir von Michael im August gefragt wurden, ob wir nicht Lust hätten, auf eine Wanderfahrt mit nach Schwerin zu kommen. Nun gut, wenn es ums Rudern geht, denkt man natürlich schnell an Wasser. Der Schweriner See ist durch den 1842 gebauten Paulsdamm in Innensee und Außensee geteilt, die durch einen schmalen Kanal miteinander verbunden sind. Von diesen beiden Seen gelangt man noch in mehrere kleine Seen und kann sogar über den Störkanal und die Elde-Müritz- Wasserstraße bis nach Hamburg und Berlin rudern. Der Schweriner See ist mit 61,5 qkm der zweitgrößte See in Norddeutschland (nach der Müritz) und der viertgrößte See Deutschlands.

Crew

Von den insgesamt 14 Teilnehmenden kannten wir nur Michael und Charly vom Ruderverein Wandsbek (Hamburg). Ansonsten war es eine gemischte Crew aus Essen, Bonn, Duisburg, Koblenz, Schwäbisch-Hall, Nienburg und Emden. Alle verfügten über recht viel Erfahrung, nahmen sie doch schon an etlichen Wanderfahrten auf Seen, Flüssen und sogar auf dem Meer teil. Petra hatte als Fahrtenleiterin mit Thomas und Tammo zusammen alles akribisch geplant und auch eruiert, wo man am besten anlegen und Pause machen konnte und sich um die Leihboote von der Schweriner Rudergesellschaft gekümmert; während der Woche organisierte sie nebenbei auch noch Tische in Restaurants. Marion fand für die Gruppe eine tolle Unterkunft in zwei nebeneinander liegenden Villen: großzügige, modern ausgestattete Wohn- und Schlafräume und Bäder, großes Grundstück mit Terrasse und Außengrill.

Hilfsbereitschaft

Es war ganz selbstverständlich, dass beim Tragen und Ausrüsten der Boote alle routiniert mit anpackten. Beim Ein- und Aussteigen – besonders an schwierigen Stellen, wie z. B. in der kleinen Marina an der Seewarte, wo der Steg hoch und die Marina verschlammt war – aber auch bei vielen kleinen Tätigkeiten im Haus war die Hilfsbereitschaft zu spüren. Ein Engel aber ist hier besonders zu erwähnen: Marion, die als stilles Heinzelmännchen im Hintergrund die Einkäufe für uns erledigte, morgens schon mal den Tisch für uns deckte und für frische Brötchen sorgte, anschließend die Küche wieder auf Vordermann brachte und auch den Salat fürs Abendessen schnippelte.

Wind und Wellen

Auf einem großen See greift natürlich der Wind entsprechend an und bei Windgeschwindigkeiten von 20 km/h und mehr schaukelt sich das Wasser auf zu Wellen, die manchmal auch schon kleine Schaumkronen trugen. Am Dienstag war die Wettervorhersage bezüglich des Windes so schlecht, dass nicht gerudert wurde.Unser „Gewährsmann“, der Campingplatzwart, bei dem wir morgens die Brötchen holten, riet auch dazu. Ansonsten trotzten wir Wind und Wellen, wobei uns der Wind eigentlich immer auf der „Rückfahrt“ zur Rudergesellschaft Schwerin, wo fast an jedem Tag Start und Ziel der Ausfahrt war, seitwärts erwischte oder entgegenkam. Die Schöpfkellen hatten wir also nicht umsonst mitgenommen … Für die dritte Septemberwoche stieg das Thermometer noch auf erstaunlich hohe Temperaturen sowohl für die Luft als auch für das Wasser. So zeigten sich einige Nackedeis auf Segelbooten in den stillen Buchten des weitläufigen Sees.

Etappen

Die Länge der Tagesetappen lag zwischen 27 und 35 Kilometern, wir fuhren in zwei Vierern und einem Zweier. Das Organisationsteam um Petra und Tammo machte die Mannschaftszusammenstellung so, dass möglichst jeder mal in jedem Boot und auch mit jedem rudern konnte. Auf unseren Tagesetappen erkundeten wir in verschiedenen Touren den Schweriner Innen- und Außensee mit seinen „Nebenseen“, dem Inneren und Äußeren Ziegelsee und dem Heidensee.

Eine Etappe führte uns bis nach Bad Kleinen (erlangte traurige Berühmtheit durch die im Jahr 1993 missglückteFestnahme von zwei Terroristen, es gab dabei einen Schusswechsel mit zwei  Toten). Mittwoch ruderten wir an der Südseite des Schweriner Außensees entlang zum Störkanal, auf dem wir bis Banzkow / Schleuse fuhren: Eine sehr angenehme, geschützte Strecke, manchmal schnurgerade, dann wieder kurvig. In der „Pony Bar“ kehrten wir ein, aber für die hungrigen Ruderer gab es nur Bratwurst mit Bratkartoffeln, da der Koch um 13 Uhr Feierabend hatte! Der Wirt beklagte sich in einem ausführlichen Monolog bei uns darüber, dass er kein Personal findet und sein in DDR-Zeiten aufgebautes Lokal schließen müsse, über die Bürokratie und die Politikverdrossenheit der Leute in der Gegend, erwähnte, dass alle die AfD wählen – für uns ein besonderes Erlebnis und Anlass, am Abend selbst über Politik zu sprechen.

Donnerstag ruderten wir die uns schon bekannte Strecke durch die kleineren Seen zur „Seewarte“ am Paulsdamm, wobei beim Anlegen und Aussteigen in der schlammigen Marine ein Malheur passierte: Günther fiel bzw. stand im Schlamm, sehr unangenehm, da er das Gefühl hatte, immer weiter einzusinken. Im weiteren Verlauf der Fahrt herrschte heftiger Wind und Wellengang, so dass einige hinterher meinten, dass sei so die Grenze des Ruderbaren gewesen. Beim Anlegen in der Marina am Campingplatz „Südperle“ fluchte unser Steuermann: „Sch…, hier ist ja Gegenströmung!“ Die von ihm wahrgenommene „Strömung“ wurde allerdings von mehreren Tauchern verursacht, die direkt am Steg ihre Übungen machten. Es bot sich schon ein etwas unheimliches Bild, wie einer nach dem anderen in voller Montur auftauchte – Edgar Wallace lässt grüßen. Mit großer Vorsicht entfernten wir uns von den Tauchern und fanden an einem anderen Steg einen guten Liegeplatz. Die Steggebühr von 3 Euro pro Boot wurde uns erlassen. Die vielversprechende Speisekarte konnten wir leider nicht für unsere Bestellungen nutzen, da der gestresste Kellner nur Getränke servieren konnte – auch hier Personalmangel!

Rundgänge

Neben dem Rudern unternahmen wir auch Erkundungsgänge. Am Montag führte uns ein „Nachtwächter“ durch die Hansestadt Wismar, die von unserem Quartier ca. 30 Kilometer entfernt lag: Sie blühte im Spätmittelalter auf, kam nach dem Dreißigjährigen Krieg 1648 bis 1803 unter schwedische Herrschaft, an die noch einige Namen erinnert. Im Zweiten Weltkrieg wurden etliche Gebäude durch Bombardierungen zerstört, wobei besonders das Gotische Viertel mit den Kirchen St. Marien und St. Georgen betroffen war. Was vielleicht nicht jeder wusste: Das Stammhaus von Karstadt befindet sich in Wismar, es wird immer noch betrieben, obwohl es ein kleines Haus ist – Nostalgie? Am ruderfreien Dienstag buchten wir kurzfristig eine Stadtführung in Schwerin: Sie startete am Marktplatz mit dem wirklich besonderen Denkmal für Heinrich den Löwen, führte uns vorbei am Brunnen, auf dem Darstellungen zu dem plattdeutschen Volkslied „Herrn Pastor sien Kau“ zu sehen waren, zum Dom, den wir kurz von innen bewunderten, weiter zum Pfaffenteich, durch enge Altstadtgassen (Schwerin wurde im Zweiten Weltkrieg kaum bombardiert und hat dadurch noch sehr viele alte Häuser zu bieten) bis zum Mecklenburgischen Staatstheater. Im „Cafe Prag“ stärkten wir uns bei Kuchen und Suppe. Auf dem Rückweg zu den beim Ruderverein geparkten Autos drehten wir noch eine Runde um das Schweriner Schloss und durch den Schlossgarten. Jahrhundertelang diente es als Residenz der mecklenburgischen Herzöge und wird heute als Sitz des Landtags von Mecklenburg- Vorpommern genutzt.

Inseln

Wo viel Wasser ist, gibt es meistens auch Inseln. Genauso kann man es bei den Schweriner Gewässern feststellen. Hier eine kleine Aufzählung: Schlossinsel, Ziegelwerder und Kaninchenwerder im Schweriner Innensee, Lieps und Horst im Schweriner Außensee, kleine, nicht benannte Eilande im Äußeren Ziegelsee und natürlich etliche Halbinseln und Landzungen, bei denen man als Rudermannschaft voll auf den Steuermenschen und dessen Kartenlesefähigkeiten vertrauen muss: Kommt man hier wirklich weiter und durch?

Nostalgie

Sind es Erinnerungen an die Kindheit? An (Film-)Bilder aus der Jugend? Für mich waren es zwei Erlebnisse, die ich wohl so bezeichnen kann. Am Sonntagabend konnte man von der Wiese am See nur ungefähr 100 Meter hinter unserer Villa einen überwältigenden Sternenhimmel bestaunen: Tausende von Sternen und Sternbildern waren ohne „Lichtsmog“ klar und deutlich zu erkennen, dazu eine milde Nacht – traumhaft! Am letzten Abend aßen wir im Seglerheim direkt am Schweriner Innensee. Ganz langsam schob sich eine romantisch beleuchtete Gondel am Restaurantfenster vorbei – Venedig in Schwerin!

Danke an die netten Ruderinnen und Ruderer aus ganz Deutschland für diese tolle Woche! Und ein besonderer Dank an das Organisationsteam!