Ruderwanderfahrt 2025

Ruderwanderfahrt Essen– Kettwig, 11. Oktober 2025

Im Vorfeld der Fahrt hatten Petra und Kerstin uns mit umfangreichen Informationen versorgt, da zu dieser Fahrt auch wir Ruderneulinge herzlich eingeladen waren. So waren neben der „Stammbesetzung“ und unserer Verstärkung aus Duisburg in diesem Jahr auch drei Teilnehmer*innen aus dem Anfängerkurs des Frühsommers mit dabei.

Um 9:00 Uhr trafen wir uns am TVK. Das Wetter war grau mit etwas Nieselregen. Auf unsere Stimmung hatte dies keinen Einfluss. Sie war und blieb super den ganzen Tag.

Als Organisatorinnen hatten Petra und Kerstin sich im Vorfeld Gedanken zur Besetzung der Boote gemacht, die Obmänner bestimmt und so konnten wir direkt beginnen, die Boote klarzumachen. Wir waren mit Schimscha, Potzblitz, Athena und Breslau unterwegs. Das erste Stück bis zum Wehr kannten wir Anfänger gut, ohne Wind war es ein angenehmer und guter Start in die Tour.

Gespannt waren wir auf die Steganlage am Wehr. Das Vorgehen dort kannten wir bisher nur aus Erzählungen. Erforderliche Manöver haben wir immer mal wieder sozusagen als Vorbereitung geübt. Unter Anleitung der erfahrenen Ruderer konnten wir uns gut einbringen, die Boote wurden umgetragen und wieder fahrbereit gemacht. Danach ging es auf der Ruhr Richtung Kettwig mit der Strömung umgeben von schön herbstlich verfärbten Bäumen weiter.

Als wir in Kettwig vor dem Stausee/Wehr wendeten und die anderen Boote nicht nur in Sicht- sondern auch in Hörweite waren, wurde die übliche Begrüßung „Ahoi“ gegen spöttische Neckereien ausgetauscht. Wir waren gut gelaunt und hungrig.

Nachdem die Boote auf der Wiese des Rudervereins Kettwig abgelegt waren, begann der Wanderpart 😉 des Tages. Wir gingen zur „Alten Stiege“, einem netten Lokal mitten in der Altstadt von Kettwig und wie der Name schon sagt, immer bergauf. Bei leckerem Essen und netten Gesprächen genossen wir unsere Mittagspause und waren danach wieder fit für die Rückfahrt. Bei dem ein oder anderen passte auch noch ein Eis aus der hervorragenden Eisdiele, an der wir vorbeikamen.

Für ein Suppenkoma hatten wir keine Zeit. Es ging an der Ruhr angekommen schnell wieder weiter. Wir Anfänger fühlten uns inzwischen schon wie alte Hasen. Wir kannten das Procedere an der Umtrage Baldeney und waren genau wie bei den Terminen des Breitensports gut integriert in die Gruppe. Nach den 30 km kamen wir dann etwas erschöpft, aber froh gelaunt beim TVK wieder an. Eine sehr gelungene Wanderfahrt. Es hat Spaß gemacht.

Danke an die Organisatorinnen und alle Teilnehmer*innen für den schönen Samstag.

14.10.2025 | Hildegard

Ruder-Bundeswettbewerb 2025 – 3 Mädchen, 2 Siege, ein unvergessliches Wochenende in München

Manche Reisen beginnen im Morgengrauen – leise, verschlafen, voller Erwartungen. So auch am Donnerstag, den 26. Juni 2025, als sich Elly, Elisa und Marlene frühmorgens um 4 Uhr auf den Weg machten. Ihr Ziel: der Ruder Bundeswettbewerb in München. Ihre Mission: kämpfen, durchhalten, träumen – und vielleicht, ganz vielleicht, gewinnen.

Zusammen mit anderen Essener Rudervereinen – Steeler RV, EWRC und ETUF – fuhren sie im Vereinsbus gen Süden. Noch war es dunkel, die Straßen leer, die Gedanken irgendwo zwischen Nervosität und Vorfreude. Als sich später die NRW-Vereine zur Kolonnenfahrt zusammenschlossen, ahnte niemand, dass diese Reise ein Kapitel schreiben würde, das die drei Mädchen nie vergessen würden. Ein kleiner Motorschaden sorgte kurz für Aufregung – doch auch das meisterten sie gemeinsam. Nach neun Stunden Fahrt endlich: die Regattastrecke in Oberschleißheim.

Ankommen heißt erstmal: anpacken
Viel Zeit zum Durchatmen blieb nicht. Boote aufriggern, kontrollieren, alles muss passen. Als dann bei einem Boot ein Defekt an der Dolle entdeckt wird, ist klar: Jetzt zählt Teamarbeit. Schnell wird das Ersatzteil eingebaut – und die drei wissen: Wir sind bereit. Doch dann: ein plötzlicher Wetterumschwung. Ein Gewitter zieht auf, als alle sich gerade am NRW-Teamzelt treffen wollten. Die Mädchen halten zusammen, warten ab – und freuen sich dann umso mehr, als es zum Abendessen geht. „Ganz lecker war’s“, erzählen sie später. Die Eröffnungsfeier fällt dem Wetter zum Opfer – dafür wartet am Abend die Unterkunft: eine große Sporthalle. Schlafsäcke, Ruderfreunde, erste Gespräche über das, was kommt.

Freitag – Nervenkitzel auf der Langstrecke
Der Freitag bringt Wärme, Sonnenschein – und die ersten Rennen. Marlene geht als Erste an den Start. Um 11 Uhr legt sie im Einer ab. Ruhig und konzentriert zieht sie über das Wasser. Jeder Schlag sitzt. Im Ziel wartet eine Überraschung: Platz 1 in ihrer Abteilung. Platz 1 gesamt. A-Finale! Und noch besser: Einladung zum Lehrgang in Ratzeburg – der Lohn für ihren grandiosen Auftritt.

Dann sind Elly und Elisa an der Reihe. 13 Uhr. Doppelzweier. Die Anspannung steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Sie wissen, dass es schwer wird. Doch sie kämpfen sich mutig durch ihr Rennen, holen in ihrer Abteilung Platz 2 und rutschen ganz knapp auf Gesamtplatz 6 – der letzte Platz, der noch ins A-Finale führt.

Was sie nicht wissen: Die Entscheidung fällt erst später. Und so erleben sie am Abend einen dieser Momente, die man nie vergisst. Bei der Siegerehrung wird verkündet: „Elly und Elisa stehen im A-Finale.“ Ungläubige Blicke, ein Moment voller Überraschung – und dann nur noch Freude. Laut, ehrlich, verdient.

Samstag – Ein langer, heißer Tag
Der Samstag gehört dem Allgemeinen Sportwettbewerb (ASW). Es ist heiß. Sehr heiß. Und die Wartezeiten zwischen den Stationen fordern Geduld und Ausdauer. Die Mädchen kämpfen sich durch, machen Übungen, feuern sich gegenseitig an.

Weil es nicht genug Teilnehmerinnen gibt, wird der Doppelzweier aus NRW mit Brandenburg und Niedersachsen in eine gemischte Riege gesteckt – eigentlich untypisch, denn beim Bundeswettbewerb tritt normalerweise jedes Bundesland für sich an. Elly und Elisa erreichen mit ihrer Riege Platz 5, Marlene mit ihrer den 4. Platz.

Am Abend geht es zurück in die Turnhalle – die Mädchen sind erschöpft, aber bereit für das große Finale.

Sonntag – Zwei Finals, zwei Bundessiege
Früh am Morgen – Taschen gepackt, letzte Vorbereitungen, Nervosität liegt in der Luft. Heute zählt’s.

9:40 Uhr. Der Start für Elly und Elisa. Sie tragen ihr Boot zum Steg, der See liegt still vor ihnen, das Wasser schimmert im Licht. „Jetzt oder nie“, denken sie vielleicht. Mit einem starken Start setzen sie sich direkt an Platz 2. Das Rennen ist ein Kampf. 400 Meter, 600 Meter – sie bleiben dran. Und dann, auf den letzten 200 Metern, treffen sie die Entscheidung: Jetzt alles geben. Sie sprinten, sie ziehen – und sie gewinnen. Bundessiegerinnen im Doppelzweier. Tränen, Umarmungen, Jubel. Ein Moment, der Gänsehaut macht.

Dann kommt Marlene. Auch bei ihr: Anspannung. Ihr Start ist nicht ideal, aber sie lässt sich nicht beirren. Schlag für Schlag kämpft sie sich nach vorn. Und auch sie schafft es: Bundessieg im Einer. Zwei Rennen, zwei Siege – was für ein Tag!

Abschied mit Sprung ins Glück
Die große Gesamtsiegerehrung fällt wegen der Hitze aus – doch das trübt die Stimmung kaum. Die Ruderjugend NRW erreicht mit 3469 Punkten den 2. Platz, knapp hinter dem Siegerteam mit 5214 Punkten.

Zum Abschluss dürfen die Mädchen noch einmal tun, worauf sie sich den ganzen Tag gefreut haben: Sie springen in die kalte Regattastrecke, lachen, toben, genießen den Moment. Es ist der perfekte Abschluss für ein Wochenende voller Emotionen, Herausforderungen und großer Erfolge.

Ein Wochenende fürs Herz
Der Bundeswettbewerb 2025 war für Elly, Elisa und Marlene mehr als nur ein Wettkampf. Es war ein Erlebnis voller Freundschaft, Mut, Tränen und Jubel. Sie haben gezeigt, dass Zusammenhalt, Leidenschaft und ein bisschen Mut am Ende alles möglich machen können – sogar zwei Bundessiege an einem einzigen Tag.

Wanderfahrt Saar-Mosel

Wanderfahrt Saar/ Mosel 2025

Auch in diesem Jahr fand wieder die traditionelle Herrenwanderfahrt über Christi Himmelfahrt mit 11 Teilnehmern statt, die uns auf Saar und Mosel führte. Ein kleiner aber feiner Teilnehmerkreis, der uns erlaubte auf den sonst üblichen Fahrdienst zu verzichten, der sonst üblicherweise bei Flußwanderfahrten notwendig ist, um die Fahrlogistik vor Ort zu bewerkstelligen. Stattdessen beauftragten wir ein lokales Busunternehmen uns morgens vom Hotel in Trier zum Startpunkt des jeweiligen Tages zu bringen und uns am Ende des Tages wieder ins Hotel zu fahren. So konnten alle Teilnehmer rudern und niemand mußte einen halben Tag im Auto verbringen.

Apropos Trier. Wir übernachteten in einem Hotel mit direkter Sicht aus dem Frühstücksraum auf die Porta-Nigra. So konnten wir die Innenstadt fußläufig erreichen und bequem erkunden.

Das Schöne an einem Hotel nahe der Innenstadt ist, dass man recht schnell seine Lieblingsecke findet und sich keine Sorgen über den Rückweg machen muß. Wir haben schon am ersten Abend ein wirklich schönes Weinlokal gefunden, an dem wir nach dem Abendessen den Tag ausklingen lassen konnten.

Unsere Fahrt begann in Mettlach, an der Saarschleife und führte uns über die Zwischenstationen Saarburg, Konz, Trier zu unserem Ziel Bernkastel-Kues. Insgesamt waren 105 Ruderkilometer an 3 Tagen zu bewältigen. Hört sich erst einmal nicht viel an, allerdings sind Saar und Mosel durch zahlreiche Wehre aufgestaut, was dazu führt, daß erstens die Fließgeschwindigkeit minimal ist und man zweitens auch noch einige Schleusenanlagen bewältigen muss. So hatten wir letztendlich ein straffes Ruderprogramm vor uns, da das Schleusen doch manchmal länger dauerte als erhofft.

Am Mittwoch, den 28.5 ging es in einem Kleinbus und Bootsanhänger morgens um 9:00 Uhr am TVK los. Ziel in das Navisystem des nagelneuen Kleinbusses einprogrammieren und hoffen, dass man vor dem großen Feiertagsstau durchkommt. Dann, in Bonn, die erste böse Überraschung: Vollsperrung der Autobahn 565. Warum wußte dieses verd…. Navisystem das nicht? Also mit Bootshänger zwangsweise mitten in Bonn von der Autobahn abfahren (natürlich gab es auch einen hübschen Stau) und dann mit dem langen Hänger durch diverse Vororte von Bonn rangieren, um wieder auf die Autobahn kommen. Dann die nächste böse Überraschung kurz vor dem Ziel: Das Navi kannte die Anfahrt zu unserem Startpunkt nicht. Also standen wir plötzlich vor einer Saarbrücke, deren Durchfahrtsbreite auf 2,10 m begrenzt war. Schlecht, wenn der Bootshänger 2,38 m breit ist. Glücklicherweise kam uns Ludwig zu Hilfe, der mit eigenem PKW anreiste und uns zufällig gesehen hatte. Er lotste uns dann schlussendlich nach Mettlach, wo die Boote aufgeriggert wurden und wir den Hänger auch abstellen konnten. Für die Fahrt hatten wir einen Doppelvierer und zwei Doppelzweier dabei, so dass wir insgesamt 11 Bootsplätze hatten.

Wir nutzen am Mittwoch Abend auch gleich die Gelegenheit und schauten uns auch noch das Ruderrevier und die Saarschleife vom dortigen Aussichtspunkt an. Ein wirklich beeindruckender Ausblick.

Traditionell wurden dann am ersten Abend, im Rahmen des traditionellen gemeinsamen Abendessen, die Wanderfahrttrikots der diesjährigen Fahrt ausgegeben und Teilnahmesternchen gezählt.

Am Donnerstag stand dann die erste Etappe auf der Saar auf dem Programm. Es ging von Mettlach-Dreisach, knapp oberhalb der Saarschleife nach Konz, der Einmündung der Saar in die Mosel. Die Saar ist in diesem Bereich wirklich sehr idyllisch und wird von hohen bewaldeten Bergen eingeschlossen. Wenig Bebauung, Schiffsverkehr und himmlische Ruhe. Insgesamt 37 Ruderkilometer und 3 Schleusen standen am ersten Tag auf dem Programm. Auf Saar und Mosel gibt es zwei Arten von Schleusen: Große für die Berufsschifffahrt und kleinere, Sportbootschleusen, für die Freizeitboote. Auf der Saar haben die Kleinbootschleusen die Abmessungen 40 m * 6,75 m. Die Hubhöhe liegt immer so um die 12m, es geht also ordentlich nach unten. Die Größe ist ganz ordentlich und wir konnten in diesen Schleusen bequem mit unseren drei Booten einfahren und schleusen. Das sollte sich im Verlauf aber noch ändern….

Bei unserer ersten Pause in Saarburg nach der Vormittagsetappe mit 25 km Länge beim dortigen Ruderverein hatten wir das Glück, dass dort ein Straßenfest stattfand, so dass wir uns bequem mit Essen und Getränken an den dortigen Ständen versorgen konnten. Nachdem wir uns ausgiebig gestärkt hatten, machten wir uns auf den Weg zu unserem Ziel des ersten Tages in Konz, wo wir unsere Boote über Nacht beim dortigen Motorbootclub auf dem Gelände lagern durften.

Der zweite Tag war also der erste Tag auf der Mosel. Zwei Dinge ändern sich auf der Mosel grundsätzlich. Die Schleusen für die Kleinschifffahrt werden wesentlich kleiner und der Bootsverkehr nimmt deutlich zu. Damit ist noch nicht einmal die Berufsschifffahrt gemeint, sondern die unglaubliche Anzahl an Sportbooten und Jet-Skies die auf der Mosel unterwegs sind. Wer nur die himmlische Ruhe auf der Ruhr und Baldeneysee gewohnt ist, muss sich erst einmal an dieses, nennen wir es mal „reges Treiben“ gewöhnen. Die Sportboote sind i.d.R. hochmotorisiert und fahren auch gerne mal schnell. Das bedeutet, dass der erzeugte Wellenschlag so stark ist, dass man mit dem Ruderboot beidrehen muss, um die entstandenen Wellen „abzureiten“. Ansonsten droht, falls nicht sogar sofortiger Untergang, zumindest ein halb mit Wasser gefülltes Boot.

Auf der ersten Moseletappe hatten wir das Pech, dass in diesem Abschnitt besonders viele Sportboote unterwegs waren, so dass wir die entsprechenden Manöver ausgiebig üben konnten.

Ein besondere Darbietung erwartete uns dann am Ende unserer ersten Etappe in Schweich: Auf der dortigen Terrasse konnten wir die „Motorbootposer“ bewundern. Und wirklich, es lief genau so ab wie auf der RÜ: langsames Vorbeifahren mit blubberndem, hochmotorisiertem Sportboot und dabei wurde dem staunenden Publikum die gerötete Brust und der Bierbauch präsentiert. Nachdem man sich versichert hat, dass man ausgiebig bewundert worden war, wurde der Gashebel nach vorne geschoben und das Boot verschwand röhrend am Horizont, um 30 Minuten später wieder aufzutauchen und das Schauspiel begann von vorne.

Unbeeindruckt von diesen Darbietungen machten wir uns anschließend auf den Weg zum Tagesziel, einem Campingplatz in Klüsserrath, wo wir anlegen und unsere Boote lagern konnten. Glücklicherweise endete der Spuk mit den Sportbooten nach der nächsten Schleuse, so dass zumindest der Nachmittag ruhiger verlief.

Apropos Schleuse: Auf der Mosel sind die Sportbootschleusen deutlich kleiner. Sind die Abmessungen auf der Saar noch 40 m * 6,75 m, betragen sie auf der Mosel nur noch 18 m * 3,50 m

Das reicht in der Länge gerade so, dass wir mit unseren Boote in einem Zug schleusen konnten. Allerdings muß die Logistik stimmen: Zuerst fährt ein 2x+ ein, natürlich mit dicht angelegten Skulls, da die Breite von 3,5 m nicht ausreicht und legt sich ganz dicht an das untere Schleusentor, so dass es gerade noch so passt. Das geht nur, wenn die Mannschaft kerzengerade sitzt und nicht herumwackelt, da diese Bootslage alles andere als stabil ist. Der Steuermann paddelt das Boot alleine mit dem Stechpaddel in die Schleuse. Anschließend kommt der 4x+ und schiebt sich halb am 2x+ vorbei und legt an der anderen Seite der Schleuse an. Der letzte 2x+ macht den Abschluß und legt sich neben den 4x+, hinter den ersten 2x+. Das gibt ein schönes kompaktes Paket, in dem eigentlich beim eigentlichen Schleusenvorgang nicht viel passieren kann, da die Boote so dicht liegen, dass ein Kentern unmöglich ist. Spannend wird es dann wieder bei der Ausfahrt, bei der der Steuermann das Boot wieder herauspaddeln muss und die Mannschaft für die Bootsbalance zuständig ist. Das muss man üben und tatsächlich gab es eine ruderische Nahtoderfahrung im schmalsten 2x+. Glücklicherweise bekam ein Ruderer gerade noch rechtzeitig eine Leiter zu fassen und konnte so das Schlimmste verhindern.

Schneller als gedacht ging die Wanderfahrt zu Ende, so dass wir am Samstag zu unserer letzten Etappe aufbrachen. Wie das immer so ist, wochenlang ist es trocken, aber zum Termin der Wanderfahrt droht schlechtes Wetter. Wobei schlechtes Wetter nicht unbedingt nur Regen ist, sondern Bedingungen, unter denen der Aufenthalt auf dem Wasser unter Umständen lebensgefährlich wird.

Der Samstagmorgen führte uns von Klüsserrath nach Minheim, wo wir im Restaurant Moselblick unsere Pause einlegte. Da leider der Anleger am Restaurant nicht mehr vorhanden war, mußten wir ca. 1km flußabwärts anlegen und zu Fuß zum Restaurant gehen. Obwohl der eine oder andere der Meinung war, das sei nicht zu schaffen, war es wieder Erwarten dann doch kein Problem.

Während der Mittagspause verschlechterten sich die Wetterbedingungen zusehends und eine Gewitterfront zog auf. Erkennbar durch die dunklen Wolken am Horizont und die plingenden Unwetterwarnungen auf den Handys der Teilnehmer. So gingen wir zunächst zu den Boote zurück und hielten Kriegsrat. Da die Situation nicht wirklich besser wurde, beschlossen wir die Fahrt an dieser Stelle zu beenden, um uns nicht unnötig in Gefahr zu begeben. Zudem konnten wir dort auch am nächsten Tag gut die Boote verladen und abholen. Also stand als Abschluss noch das Sichern der Boote und des Materials an. Nach dem Sichern gingen wir zurück zum Restaurant um dort das Unwetter abzuwarten. Glücklicherweise waren unsere Busfahrer sehr flexibel und konnten uns dort abholen, um uns wieder nach Trier zu fahren.

Das Ende ist schnell erzählt. Nach einem schönen Abschlussabend in Trier teilten wir uns am nächsten Morgen auf: Eine Gruppe fuhr zu den Booten, um sie schon mal abzuriggern und für den Transport vorzubereiten. Die andere Hälfte holte den Hänger aus Mettlach ab. Das sind zwar nur 30 km von Trier, aber die Fahrt durch die Moselberge dauert. Nach der Verladung der Boote stand noch die Rückfahrt zum TVK an, wo die Boote gründlich gereinigt wurden. Danach gab es noch ein gemeinsames Getränk auf der TVK-Terrasse und alle Beteiligten waren sich einig, dass es eine rundum gelungene Wanderfahrt war.

Ruderwanderfahrt 2024 nach Schwerin

Die Vorbereitungen starteten im tiefen Winter mit einer Flasche Wein und der Aufgabe, die sich zur Wanderfahrt angemeldeten 13 Teilnehmer auf 3 Ruderboote an 3 Tagen sinnvoll einzuteilen. Das ist mindestens so anspruchsvoll wie die Tischordnung einer Hochzeitsfeier…

Der Wein war gut, die Einteilung einmalig und nach der Absage eines Teilnehmers auch schon wieder hinfällig. Egal, unsere eingespielte Mannschaft hat diese Herausforderung spielerisch mit einem unterbesetzten Vierer gemeistert.

Nach 8 Stunden Anfahrt mit ausgezeichneter Verpflegung von Guido, Frank und Ralf erreichten wir unser Ziel, die Schweriner Rudergesellschaft. Am Steg wird man mit einem traumhaften Blick auf das Schloss begrüßt.

Unser Hotel lag 15 Minuten fußläufig durch den Schlosspark entfernt. Ideale Voraussetzungen für die von Christian perfekt geplanten sportlichen Tage.

Wenn beim TVK der Wasserpegel maßgeblich für eine mögliche Ruderausfahrt ist, ist es bei der Schweriner Rudergesellschaft die Windstärke. Wir hatten 3 Tage Glück, der Wind war friedlich.

Am 1. Tag ging es 13 km südlich in den Innensee durch den Störkanal bis nach Banzkow. Auf der Rückfahrt machten wir eine Mittagspause in Plate. Abends hatten wir eine kurzweilige und launige Stadtführung mit Jürgen Hingst, einem ehemaligen NDR Journalisten und Ruderer.

Am 2. Tag stand die Mammuttour von insgesamt 40 Km in den Außensee zur Fischerei Priegnitz in Hohen Viecheln auf dem Programm. Das Ziel ist absolut empfehlenswert, statt Steg gibt es dort einen Sandstrand und köstlichen Fisch.

Nach hinlänglich erschöpfter Ankunft gegen 18 Uhr am Ruderverein erwartete uns eine unerwartete Überraschung: Ralf hatte kühles Bier und auf seinem Campinggrill frisch zubereitete Würstchen im Angebot. Besser geht nicht!

Der letzte Rudertag war wieder moderater und führte uns zum Sandstrand vom Ferienpark Seehof mit langgestreckter Mittagspause. Die abwechslungsreiche Rückfahrt ging über den Ziegelaußen- und Innensee sowie den Heidensee.

Nachdem wir den Hänger nach unserer Ankunft sofort startklar für die lange Rückfahrt gemacht hatten, ging es gemütlich zum gemeinsamen Abschiedsessen.

Bemerkenswert für uns war die in der Landeshauptstadt vorherrschende solide Lebensweise der Einheimischen und der Gastronomie. Die Frage nach einem Bier nach 22 Uhr wurde gerne mit einem “ü-ü” beantwortet (das ist das Geräusch beim langsamen Abtrocknen eines Bierglases) und der dann folgenden freundlichen Erläuterung: “wir machen gerade Feierabend”. Vorteil diese Umstandes ist eine morgens stets ausgeschlafene Mannschaft am Steg.

Am Sonntag ging es dann ohne Umwege pünktlich zurück zum TVK. Der liegt bekanntlich am Baldeneysee, ebenfalls ein immer wieder traumhaftes Ruderrevier.

2-tägige Ruhrwanderfahrt Mülheim – bitte vormerken

Am 3. und 4. Mai planen wir wieder unsere beliebte, zweitägige Ruhrwanderfahrt TVK – Mülheim – TVK.

Wir fahren am Samstag durch das liebliche Ruhrtal nach Mülheim, werden dort gemeinsam essen und abends nach Hause fahren. Am nächsten Tag erfolgt die Rückfahrt zum TVK. Geeignet für alle RuderInnen mit normaler Kondition. Es sind jeweils zwei Umtragen zu bewältigen.

Ein Aushang wird noch rechtzeitig erfolgen.

Wanderfahrtleiterinnen: Kerstin Lamm/Petra Muthmann

Kursinfo: Neuer Ruderkurs startet am 5. Mai

Ab dem 05.05.2025 beginnt ein neuer Ruderkurs für Erwachsene/Anfänger ohne Vorkenntnisse oder mit geringen Vorkenntnissen.

Zeitraum: 05.05. bis 07.07.2025 (10 Kurseinheiten)

Kurstag: Montags (einschließlich Pfingstmontag)

Uhrzeit: 18:00-20:00 Uhr

Trainingsstätte: Ruhr & Baldeneysee

Treffpunkt: 17:45 Uhr am Steg des TVK 1877 e.V. Essen-Kupferdreh, Kampmannbrücke 1, 45257 Essen

Anmeldung: Ab Mitte Februar online , ab sofort per E-Mail an info@tvk-essen.de, telefonisch unter 02 01 / 48 81 79 oder persönlich in der Geschäftsstelle.

TVK mit viel positiver Resonanz auf dem Sonnenblumenfest

Letzten Sonntag fand das alljährliche Kupferdreher Stadtfest, besser unter dem Namen “Sonnenblumenfest” bekannt, bei bestem Wetter statt. Damit verband sich auch ein spürbar größeres Besucheraufkommen.

Die Personen am Stand, aus Vorstand, Geschäftsstelle & einigen Abteilungen, hatten somit gut zu tun, um die Fragen aller Interessierten zu beantworten. Besonders die Jugendlichen der Ruderriege legten sich erfolgreich ins Zeug, um andere Kinder & Jugendliche für einen kleinen Wettbewerb auf dem Ruderergometer zu gewinnen.

Zudem zeigten die Kinder der Fitness & Dance Abteilung ihre aktuell einstudierten Tänze. Sie waren mit Feuereifer & viel Spaß bei der Sache und begeisterten so die Zuschauermenge.

Alles in allem ein rundum gelungener Auftritt und hoffentlich auch der Startschuss für ein paar neue Schnuppermitglieder 😉

Einige Fotos mit Eindrücken vom Sonnenblumenfest:

RuhrCleanUp – Aktive Unterstützung willkommen

Wie bereits im Beitrag Kanuten beteiligen sich am RuhrCleanUp berichtet, wird am 14.09.2024 ab 14 Uhr Müll auf und entlang des Baldeneysees gesammelt. Treffpunkt ist der TKV-Stegbereich, Kampmannbrücke 1, 45257 Essen.

Die Unterstützung durch Vereinsmitglieder aus anderen TVK-Abteilungen ist höchst willkommen. Die Sammelzangen sind schon da – sie wurden umweltfreundlich mit dem Fahrrad zum Bootshaus gebracht;-)

Die Essener Bürgermeisterin Julia Jacob wird uns zum Start der Sammelaktion am TVK besuchen. Diesen Besuch wird sicherlich auch die Presse begleiten und die Ehrenamtsagentur Essen wird den Besuch im diesjährigen Aktionsfilm verarbeiten.

Der YouTube-Link zum letztjährigen Film macht durchaus Lust auf die Aktion!

Gebt Euch also einen Ruck und meldet Euch an: https://www.ruhrcleanup.org/de/ruhrcleanup/tvk-ruhrcleanup – Ihr helft damit der Umwelt und insbesondere dabei, unseren wertgeschätzten Baldeneysee sauber zu halten, aber gleichzeitig auch, unseren Verein positiv zu präsentieren.

Allen helferwilligen Personen bereits an dieser Stelle herzlichen Dank für ihren Einsatz.

Nachruf Udo Menning

Ruderriege trauert um langjährigen Erfolgstrainer Udo Menning

Unser langjähriger Erfolgstrainer Udo Menning ist am 2. Juli 2024, 4 Monate nach seinem 71. Geburtstag nach langer schwerer Krankheit verstorben.

Udo bildete Ende der 1970er Jahre bis Mitte der 1980er Jahre zusammen mit Joachim Ehrig, genannt „Goofy“ ein Trainer-Duo, das eine Crew von Ruderinnen und Ruderern ausbildete und entwickelte, die ein halbes Jahrzehnt die erfolgreichste deutsche Ruderjugend war. 5- Mal in Folge von 1978-1982 gewann die RR TVK Essen die Gesamtwertung bei den deutschen Jugendmeisterschaften (U17, U19, insgesamt 19 Siege), 8 Meistertitel in der Klasse U23, 9 Deutsche Meisterschaften sowie 5 Silber und 5 Bronzemedaillen bei den Junioren- Weltmeisterschaften. Insgesamt wurden fast 1.000 Siege errungen.

Die Spitze der Leistungspyramide erreichten 1988 drei Ruderer dieser Generation: Thomas Domian, Armin Eichholz und Ansgar Weßling mit dem Gewinn der olympischen Ruderregatta im Männer-Achter m. Stm., in Seoul, Korea.

Udo harmonisierte sehr gut mit Goofy (eigenbrötlerisch, kritisch, aber erfolgreich) was nicht leicht ist. Sie zogen am selben Seil, am selben Ende, in dieselbe Richtung. Hilfreich war sicherlich auch, dass man weltanschaulich im gleichen Frequenzbereich unterwegs war. Sie übermittelten uns die Werte, dass Kopf, Wille und Herz, auf der Grundlage des Talents, die entscheidenden Erfolgsfaktoren sind.

Udo und Goofy waren stets bereit, mit den Ruderinnen und Ruderern zu diskutieren und disputieren, vor dem Hintergrund ihres Leitbildes: Der mündige Athlet, dass der „Ruderprofessor“ Dr. h.c. Karl Adam in die Sportpädagogik einbrachte. Udo fand immer den richtigen Ton zu den Jugendlichen mit einem manchmal sehr deutlichen Hochdeutsch. Zudem hatte Udo Verständnis für die gewöhnungsbedürftigen Streiche, was zur guten und leistungsorientierten Stimmung in der Truppe beitrug. Er unterstützte auch den von Goofy initiierten Boykott der RR TVK Essen an den Junioren- Weltmeisterschaften.

Udo‘s Umgang mit den Ruderinnen und Ruderern war geprägt von Vertrauen, Verantwortung und Empathie. Dies führte sicherlich auch dazu, dass der Rechtsanwalt Udo später Rechtsbeistand einiger seiner Athleten wurde.

Udo hinterlässt seine liebe Frau Elke sowie 2 erwachsene Kinder, Jasper und Merret.

Ahoi lieber Ruderkamerad, Du hast Dich für die RR TVK Essen kraftvoll in die Riemen gelegt!

26.07.2024 | Claus-Peter Regiani

Bundeswettbewerb 2024

Ein Wochenende voller Erfolge für den TVK in Berlin-Grünau

Vom 28. bis zum 30. Juni fand in Berlin-Grünau der jährliche Bundeswettbewerb im Rudern statt, bei dem sich die besten jungen Ruderinnen und Ruderer Deutschlands messen. Auch die Ruderriege TVK war mit drei talentierten Sportlerinnen vertreten: Elly W. und Elisa K. traten im schweren Mädchen-Zweier der 12- und 13-Jährigen an, während Marlene K. im 13-jährigen Leichtgewichts-Mädchen-Einer startete.

Der Bundeswettbewerb der Jungen und Mädchen zieht jedes Jahr etwa 1.000 Teilnehmende im Alter zwischen 12 und 14 Jahren an. Zusammen mit der Ruderjugend Nordrhein-Westfalen (NRW) machten sich unsere drei Mädchen und etwa 120 weitere Teilnehmer*innen auf den Weg nach Berlin. Die Anreise erfolgte bequem mit der Deutschen Bahn, was den jungen Athletinnen eine entspannte Vorbereitung ermöglichte.

Nach der Ankunft riggerten die Mädchen ihre Boote auf und absolvierten erste Trainingseinheiten auf der offiziellen Regattastrecke in Berlin-Grünau. Die Unterkunft wurde in einer nahegelegenen Turnhalle bezogen, wo die Ruderjugend NRW übernachtete.

Am Freitag stand die Langstrecke über 3 km auf dem Programm. Aufgrund wetterbedingter Unterbrechungen verzögerten sich die Rennen um etwa zwei Stunden. Dennoch ließen sich die Mädchen nicht entmutigen. Elly und Elisa erreichten in ihrem Lauf den dritten Platz und belegten insgesamt den achten Platz, was ihnen einen Startplatz im B-Finale auf der Kurzstrecke sicherte. Marlene hingegen beeindruckte mit einer herausragenden Leistung: Sie gewann sowohl ihren Lauf als auch die Gesamtwertung mit einem beeindruckenden Abstand von einer Minute und war damit sogar schneller als die 13-jährigen Jungen. Am Ende des Tages fand noch die Siegerehrung statt, die allerdings aufgrund des schlechten Wetters vorzeitig beendet werden musste. Dennoch konnte die Ruderjugend NRW bereits einen Zwischenstand von 2508 Punkten und damit den ersten Platz feiern.

Der Samstag stand ganz im Zeichen des Allgemeinen Sportwettbewerbs (ASW). Die Mädchen wurden zusammen mit anderen Kindern aus NRW in verschiedene Riegen eingeteilt und mussten sich in verschiedenen Übungen gegen andere Riegen behaupten. Marlenes Riege erreichte dabei einen respektablen fünften Platz. Elly und Elisa überzeugten zusammen mit Mecklenburg-Vorpommern und erreichten den ersten Platz mit insgesamt 39 Punkten. Auch an diesem Tag fand eine Siegerehrung statt, bei der NRW einen starken dritten Platz mit 792 Punkten belegte.

Der Sonntag war schließlich der Tag der Kurzstreckenrennen über 1000 Meter. Dieses Mal lief alles nach Plan. Marlene startete als Erste und sicherte sich souverän den ersten Platz, womit sie den Bundessieg in ihrer Kategorie holte. Elly und Elisa belegten im B-Finale den vierten Platz, was ebenfalls eine beachtliche Leistung darstellt.

Am Ende des Wochenendes wurden die Gesamtsieger der Bundesländer bekannt gegeben. NRW belegte mit 4736 Punkten den ersten Platz, gefolgt von der Ruderjugend Sachsen-Anhalt mit 4187 Punkten und der Hamburger Ruderjugend mit 3419 Punkten.

Dieses Wochenende war für alle Beteiligten ein voller Erfolg und ein unvergessliches Erlebnis. Herzlichen Glückwunsch an Elly, Elisa und Marlene für ihre beeindruckenden Leistungen und viel Erfolg für die kommenden Jahre!